Argentinien: 6 Tipps für den guten ersten Eindruck
Argentinien ist eines der vielfältigsten Länder Lateinamerikas – nicht nur dass es sich über alle Klimazonen erstreckt, es ist auch Heimat für Menschen unterschiedlichster Herkunft. Trotz der Krise vor zehn Jahren boomt die Wirtschaft. Wer mit den Argentiniern Geschäfte machen will, sollte unbedingt einen guten ersten Eindruck hinterlassen. Wir verraten, was Sie beachten und was Sie vermeiden sollten.
1. Elegant, aber lässig
Argentinier schätzen elegante Kleidung. Bei einem Business-Lunch sollten Sie also stets auf gepflegteres Äußeres achten. Für Männer reicht ein elegantes Hemd und eine passende Hose. Jackett und Krawatte hingegen sind weniger wichtig. Frauen haben bei der Kleiderwahl größere Freiheiten, üblich sind Bluse und ein passender Rock. Bei der Farbwahl ist man eher konservativ: Hose oder Rock sollten eher dunkel sein, beim Hemd oder Oberteil kann man mit weiß nichts falsch machen.
2. Siezt du noch, oder duzt du schon?
So formell die Kleidung der Argentinier ist, so informell sind sie, wenn es um das Miteinander (auch geschäftlich) geht. Das Sie (also usted) ist unter gleichaltrigen wenig üblich und bei älteren Personen oder Vorgesetzten nicht unbedingt gebräuchlich. Meist nennt man sich auch im geschäftlichen Bereich beim Vornamen. Wer sich unsicher ist, sollte einfach abwarten, wie sein Gegenüber sich verhält.
3. Besondere Grammatik
Achtung bei der Grammatik! Auch wer gut Spanisch spricht, muss in Argentinien einige Besonderheiten beachten. Wer sich duzt benutzt statt dem in Spanien üblichen tu das vos – welches auch in der Konjugation leicht abweicht. Im Präsenz wird das r des Infinitivs durch ein s ersetzt, die Betonung liegt auf der letzten Silbe. Im Gegensatz zu Spanien wird statt dem vosotros das ustedes auch für die informelle Anrede benutzt, wie allgemein in Lateinamerika üblich.
4. Essen – spät und ausgiebig
Eine gemeinsame Mittag- oder Abendessen genießt in Argentinien hohen Stellenwert. Argentinier sind sehr stolz auf ihre Küche, die vor allem von den italienischen und spanischen Einwanderern geprägt wurde. Entsprechend spät isst man hier zu Abend, meist erst gegen neun oder zehn Uhr. Dafür dann aber ausgiebig – mit Vor- und Nachspeise und einem guten Wein. Alkohol wird fast ausschließlich als Begleitung zum Essen getrunken. Um die Rechnung zu verlangen, suchen sie Augenkontakt mit dem Kellner. Machen Sie mit dem Zeigefinger eine Geste, als ob sie damit schreiben würden. Wichtig: Die Rechnung wird gleichmäßig unter allen aufgeteilt, getrenntes Zahlen ist nicht unüblich.
5. Wer zu früh kommt, den belohnt das Leben
Pünktlichkeit ist bei Argentiniern hoch angesehen. Wenn sie allerdings einige Minuten zu spät kommen, keine Panik! Niemand wird Ihnen deswegen böse sein. Im Zweifelsfall können Sie sich – zumindest in den größeren Städten – über den furchtbaren Verkehr beschweren, da dieser tatsächlich einen häufigen Grund fürs Zuspätkommen darstellt.
6. Worüber Sie reden sollten – und worüber lieber nicht
Beim Gespräch am Tisch können Sie ruhig auch persönlicher werden: Argentinier reden viel und gerne und sind dabei nicht besonders schüchtern. Auch Sie müssen es nicht sein. Erzählen Sie ruhig ein wenig mehr von sich, auch mit Geschäftspartnern pflegt man in Argentinien einen freundschaftlichen Umgang. Es gibt allerdings Themen die Sie vermeiden sollten. Besonders Politik ist problematisch, da sich verschiedene Lager feindlich gegenüberstehen. Besonders heiße Eisen: Aufgrund der heftigen Auseinandersetzungen um die Falkland-Inseln sind die Beziehungen zu Großbritannien sehr angespannt. Und auch auf die USA hat man hier eine sehr kritische Sicht.
7. Lernen Sie die Sprache – und ihre Besonderheiten
Da die Argentinier daran gewöhnt sind, dass die meisten Ihrer Geschäftspartner Spanisch sprechen, sollten auch Sie die Sprache beherrschen, wenn Sie einen guten ersten Eindruck hinterlassen wollen. Gerade weil das argentinische Spanisch einige Besonderheiten aufweist, ist ein Kurs empfehlenswert. Hier können Sie eine unverbindliche Kursanfrage stellen.