Auf der Suche nach dem Ursprung der Sprachen

Am Anfang war das Wort. So steht es schon in der Bibel geschrieben. In der wirklichen Welt hat es aber mit Sicherheit einige Zeit gedauert, bis der Mensch das erste Wort mit einer festgelegten Bedeutung formulieren konnte. Wie und wann sich die Sprachen der Welt entwickelten, darüber herrscht in der Forschung noch immer vor allem eines: Uneinigkeit. Die biblische Erklärung von der Entstehung der Fremdsprachen beim Turmbau zu Babel kann dabei als eine der unwahrscheinlicheren Theorien angesehen werden. Welche Theorien zum Ursprung der Sprache noch existieren, erfahren Sie hier.

Monoglottogenese vs. Polygenese

 Gab es eine Ursprache, aus welcher sich alle späteren Sprachen differenzierten, oder entwickelten sich bereits zu Beginn verschiedene Sprachen unabhängig voneinander? Dieser Gegensatz liegt dem Konflikt zwischen den Theorien der Monoglottogenese und der Polygenese zu Grunde.

Die Monoglottogenese geht davon aus, dass am Anfang der Sprachentwicklung eine sogenannte Proto-Welt-Sprache stand, eine Sprache also, aus welcher sich alle heutigen Sprachen heraus entwickelten. Die Polygenese geht dagegen davon aus, dass sich Sprachen zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten ausgebildet haben.

Naturlauttheorie vs. Nachahmungstheorie

Die Nachahmungstheorie wird auch als sogenannter onomatopoetischer Ansatz bezeichnet. Onomatopoese bezeichnet in der Linguistik und Literaturwissenschaft die Nachahmung von natürlichen Geräuschen mit Mitteln der menschlichen Sprache. Ein Beispiel hierfür wäre das Wort „zischen“, welches beim Aussprechen dem bezeichneten Geräusch ähnelt.

Die Nachahmungstheorie geht daher davon aus, dass die Menschen zuerst begannen die Geräusche und Laute um sie herum nachzuahmen. So entwickelten sich dann nach und nach die ersten Worte und Bezeichnungen und schließlich die Sprache.

Die Naturlauttheorie sieht den Ausgang der Sprache in den sogenannten Ausrufewörtern. Interessanterweise gibt es für den Ursprung der Musik einen ganz ähnlichen Theorieansatz. Demzufolge waren die ersten sprachlichen Äußerungen ganz natürlich entstehende Laute wie „aua“ (bei Schmerzen), „aha“ (bei Verwunderung) oder „bäh“ (bei Ekel). So wurden Lautäußerungen an Bedeutungen geknüpft und der Grundstein für die Entwicklung der Sprache war gelegt – zumindest in der Theorie.

Alle diese Theorien haben die Schwierigkeit, dass Sie sich mit einer Zeit befassen aus der keine schriftlichen oder anderen Dokumente überliefert sind, welche die jeweiligen Hypothesen bestätigen oder widerlegen könnten. Verschiedene Experimente und Beobachtungen haben in der Vergangenheit bestenfalls Hinweise, jedoch nie belastbare Fakten liefern können, wie sich die Sprache unserer Urahnen entwickelte.

Auch wenn uns die Vergangenheit der Sprachen wohl für immer ein Rätsel bleiben wird, so ist die Gegenwart dafür umso bunter und spannender. Eine Vielzahl an verschiedenen Sprachen wartet darauf entdeckt zu werden. Neue Sprachen eröffnen neue Möglichkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und neue Kulturen und Länder kennenzulernen. Sie ebnen auch den Weg zu neuen beruflichen Erfolgen und dem langersehnten Aufstieg in der Karriereleiter.

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