Bloß nicht mit links!
10 Dinge, die Sie als Expat in Indien niemals tun sollten
Indien ist auf Grund seiner geographischen Größe und hohen Population eines der facettenreichsten Länder der Welt. Die große sprachliche und religiöse Vielfalt tragen noch weiter dazu bei, dass man nicht einfach von „Indien“ als einheitliches Phänomen sprechen kann. Je nach Region gibt es große kulturelle Unterschiede, verschiedenste Bräuche, Volksgruppen und Regeln. Das macht es für Reisende und Geschäftsleute, die in Indien verkehren nicht gerade einfach.
Es gibt jedoch einige Grundregeln, die gewöhnlich überall in Indien zutreffen. Dabei handelt es sich um verschiedene „kulturelle Fettnäpfchen“, die sich mit etwas Vorkenntnis leicht vermeiden lassen.
Die linke Hand wird in Indien nur für hygienische Zwecke verwendet und gilt deshalb allgemein als unrein. Daher sollten Sie Gegenstände und Essen niemals mit der linken Hand anfassen. Wenn Sie noch ungeübt darin sind, mit der Hand zu essen und wie viele Touristen hilflos vor ihrer Mahlzeit sitzen (Chapatis oder Reis mit einer Hand zu essen braucht ggf. etwas Übung!), können Sie immer höflich um Besteck bitten.
2) Handschlag – aber nicht mit Frauen
In Indien ist es nicht üblich das Männer und Frauen sich die Hand zu geben. Weibliche Touristen und Geschäftsreisende können einem modernen Inder die Hand reichen, unter Frauen ist die Begrüßungsgeste jedoch eher unüblich. Bei formellen Treffen ist es daher besser abzuwarten, wie sich die indischen Partner verhalten. Reisende, die sich außerhalb von Städten und in traditionellen Gegenden bewegen, sollten umso vorsichtiger beim Umgang mit indischen Frauen sein.
3) Vorsicht Füße
Da die Füße in Indien als unrein angesehen werden, wir es als unhöflich und respektlos empfunden mit den Füßen auf jemanden zu zeigen. Ebenfalls sollte man vermeiden Sachen mit den Füßen anzufassen. Allerdings berühren Inder als Zeichen des Respekts oft die Füße von älteren Personen, in diesem Kontext ist eine Berührung also angemessen.
4) Haut zeigen ist Tabu!
Indien ist nach wie vor traditionell und konservativ, was die Kleiderordnung anbelangt. Vor allem weibliche Besucher sollten darauf achten, nicht zu freizügige Kleidung wie kurze Röcke und Hosen oder schulterfreie Tops zu tragen. Nicht nur zieht man damit viele unangenehme Blicke auf sich, sondern im schlimmsten Fall wird man als respektlos und sittenlos abgestempelt. Freizügige Kleidung kann zudem als falsche Einladung verstanden werden – die Annahme vieler Männer ist dann, dass die Frau „leicht zu haben“ ist. Wer sich dem traditionellen Kleidungsstil anpasst, wird mit mehr Respekt behandelt und kann zugleich auch die eigene Sicherheit steigern.
Ganz besonders vorsichtig sollten Sie in religiösen Pilgerstätten oder Tempeln sein.
5) Deutsche Direktheit vermeiden
In Indien werden die zwischenmenschlichen Beziehungen als besonders wichtig angesehen. Daher gilt es als unhöflich bei einem Geschäftsmeeting direkt zum Kern der Angelegenheit zu gehen. Deutsche müssen sich mit ihrer Effizienz und Direktheit in Indien gedulden: Erst lernt man sich kennen und baut gegenseitiges Vertrauen auf, bevor geschäftliche Dinge näher besprochen werden. Besonders wichtig ist es bei Meetings auch die Stellung des Geschäftspartners zu respektieren. Indien ist eine hierarchisch aufgebaute Gesellschaft in der Status und Position eine wichtige Rolle spielen. Dies drückt sich auch durch höfliche Anreden wie „Sir“ und „Madam“ aus. Um Fettnäpfchen oder Empörung zu vermeiden, sollten Deutsche harsche Kritik und zu viel Direktheit (vor allem vor anderen Kollegen) vermeiden.
6) Blind vertrauen ist riskant
In Indien sind Versprechen und Zusagen immer mit etwas Vorsicht zu genießen. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass ein Inder nicht immer direkt „Nein“ sagen kann – aus Höflichkeit oder Verlegenheit. Was auch immer das Motiv sein mag, es bedeutet nicht automatisch, dass das indische Gegenüber komplett unehrlich ist. Es kann eine Weile dauern bis man versteht die feineren Nuancen herauszuhören.
Auch Zeitangaben sind in Indien deutlich flexibler als bei uns. Sie sollten also mit Verspätungen und Abweichungen vom Plan rechnen.
7) Ohne Erlaubnis rauchen
Es wird als äußerst unhöflich betrachtet ohne zu Fragen zu rauchen. Viele Inder pflegen auch aus religiösen Gründen einen gesunden Lebensstil – Rauchen ohne zu fragen ist in dem Fall respektlos und rücksichtslos.
8) Weiße Blumen verschenken
Einige weiße Blumen werden nur bei Beerdigungen verwendet und sollten daher niemals verschenkt werden. Vorsicht geboten ist auch bei Geschenken aus Leder oder Alkohol – diese könnten aus religiösen Gründen als unpassend empfunden werden.
In Indien ist es üblich vorm Betreten des Hauses oder der Wohnung die Schuhe auszuziehen. Besucher sollten ihre Schuhe also stets ausziehen und dem Beispiel der Gastgeber folgen. Schuhe werden auch in allen Tempeln oder heiligen Orten ausgezogen, das gleiche gilt für kleinere Geschäfte. Wenn Sie viele Schuhe vor dem Eingangsbereich eines Ortes finden, heißt das normalerweise: Schuhe bleiben draußen!
10) Nicht an den Kopf fassen
Der Kopf gilt in Indien als sensibel und sollte nicht einfach angefasst werden. Allgemein sollten Männer sehr vorsichtig mit Körperkontakt gegenüber indischen Frauen und umgekehrt westliche Frauen mit indischen Männern sein. Im traditionellen Indien kann dies leicht als eindringlich und respektlos gedeutet werden.
Wenn Sie diese 10 Punkte beachten, können Sie einige der häufitgsten Fettnäpfchen umgehen. Möchten Sie sich auch sprachlich auf einen Aufenthalt in Indien vorbereiten? Lernen Sie mehr über unsere maßgeschneiderten Sprachkurse. Wir beraten Sie gerne jederzeit.