Zu Schulzeiten war mir eines besonders verhasst: Falsche Freunde. Damit meine ich nicht etwa meine Sitznachbarin Sandra, die nur dann besonders nett zu mir war, wenn eine Englischarbeit anstand, sondern vielmehr die rot markierten und dick unterstrichenen Wörter in meinen Sprachbüchern, denen häufig ein eigenes Kästchen im Vokabelteil gewidmet war. Und das vollkommen zurecht.

Ich möchte behaupten, dass jeder, der eine Sprache erlernt, früher oder später auf Falsche Freunde trifft – sie finden sich insbesondere bei Fremdsprachen, die der eigenen Muttersprache in irgendeiner Form ähneln. Der Norweger fragt sich zum Beispiel, was der Deutsche mit „drikke bier“ meint – möchte er Bienen trinken? – oder „kjøpe pupper“ – will er etwa Brüste kaufen?!

Das Gute an Falschen Freunden: auf Wörter wie das englische „undertaker“ (≠ Unternehmer), das französische „baiser“ (≠ leckere Süßspeise) oder das italienische „zucca“ (≠ Zucker) fällt man nur einmal herein und dann nie wieder. Der Nachteil ist leider, dass der Lerneffekt häufig durch Missverständnisse oder zuweilen gar peinliche Situationen gekennzeichnet ist…

Ein bekannter falscher Freund der letzten Jahre ist übrigens das deutsche „Handy“. Erwähnt man das Handy in einem englischsprachigen Land, ist die Folge oft ein Stirnrunzeln beim Gegenüber.

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