Cranberry goodness
Vor ein paar Tagen setzte ich mich mit einer Schüssel Popcorn bewaffnet vor den Computer, um mit ein paar YouTube-Videos feierlich den Abend ausklingen zu lassen. Einige Katzenvideos später stieß ich wieder einmal auf das Phänomen „Honey-BooBoo“ und drang damit erneut unfreiwillig tief in die Materie des Südstaaten-Dialekts ein. Wer sich (so wie ich) zunächst für diese heimliche Vorliebe schämt, der soll beruhigt sein, denn auch Johnny Depp ist angetan von der Redneck-Familie aus Georgia.
Der Dialekt von Mama June und Co. ist derart verschroben, dass selbst US-Amerikaner Verständigungsprobleme haben. Daher sind viele Passagen untertitelt. Für den fortgeschrittenen Sprachschüler ist diese Sendung eine Herausforderung, aber gerade darin liegt auch der große Spaßfaktor. Wer wollte schon immer einmal wissen wollte, wie man raffinierte „Cranberry Lasagne“ zubereitet oder das Porkchop-Casserole-Familienrezept der Thompsons nachkochen möchte, dem sei der Youtube-Kanal von TLC ans Herz gelegt.
Während der Südstaatendialekt oft mit Armut und einem niedrigen Bildungsstand in Verbindung gebracht wird, feiert er in dieser Zeit ein mächtiges Revival. Der eigentümliche Wortrhythmus, die verschluckten Endungen und der gemütliche Singsang des Southern Drawl erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit. So spielen Erfolgsserien wie True Blood, Hart of Dixie und Walking Dead ebenfalls im Süden.
Wer sich für andere Regionen interessiert, der kann auch durch TV-Serien die kulturellen und sprachlichen Gepflogenheiten studieren. Ein Klick auf die Landkarte hilft da zur ersten Orientierung.