Deutsch: Zahlen, bitte!
Heute gibt es im Language Trainers Blog erstaunliche Fakten zur deutschen Sprache: Erfahre hier, wer den Buschklepper rausgeschmissen hat. Und: Das Geheimnis der Triangel.
90 – 100 Millionen
deutsche Muttersprachler gibt es Schätzungen zufolge. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz wird auch in Liechtenstein, Luxemburg, Belgien und Südtirol (Italien) Deutsch gesprochen. Insgesamt sprechen 18 Prozent der Europäer Deutsch als Muttersprache – Die klare Nummer 1 in Europa. Weitere 14 Prozent haben Deutsch als Fremdsprache gelernt. Weltweit gehört Deutsch zu den zehn am häufigsten gesprochenen Sprachen.
900.000 – 1,5 Millionen
Sprecher der deutschen Sprachen (und lokaler Varianten) gibt es schätzungsweise in Brasilien. In einigen kleineren Gemeinden Brasiliens wird Deutsch sogar als Amtssprache geführt. Das Oktoberfest in der brasilianischen Stadt Blumenau (!) zieht über 600.000 Besucher an und gehört zu einem der größten Volksfeste des Landes.
300.000 – 500.000
Wörter umfasst die deutsche Sprache in etwa. 140.000 davon sind im Duden verzeichnet, das ist das etwa zehnfache des aktiven Wortschatzes eines durchschnittlichen Deutschen.
5.000
neue Wörter hat der Duden 2013 aufgenommen: Vollpfosten, Leserreporter und auch Facebook schafften es dieses Jahr ins Standardwerk der deutschen Sprache. Wie übrigens viele weitere Begriffe der digitalen Welt: Auch App, Shitstorm und Social Media fanden Eingang in das Wörterbuch. 31 Wörter wurden gestrichen: So mussten sich unter anderem Adrema (Adressiermaschine), Buschklepper (Ein Dieb, der sich im Busch versteckt) und schnatz (Hübsch zurechtgemacht) verabschieden.
2.000
Vorschläge erreichten die Jury des Wettbewerbes “Das schönste bedrohte Wort”. Auf Platz drei landete passenderweise der Dreikäsehoch. Platz zwei ging an das aus dem französischen stammende Adjektiv blümerant, das soviel wie sich schwach fühlen bedeutet. Sieger wurde das Kleinod – so wurde im Mittelalter die Verzierung eines Ritterhelms genannt. Daraus entwickelte sich die heutige Bedeutung: Schmuckstück, Kostbarkeit.
70
Prozent der Steuerliteratur sollen angeblich auf Deutsch sein. Es handelt es sich jedoch um einen Mythos – in Wahrheit sind es nur 10-15 Prozent, wie der Forscher Albert Rädler herausgefunden hat. Zudem hat die Weltbank ermittelt, dass die deutschen Vorschriften auf 1700 Seiten passen. Das schwierigste Los haben japanische Steuerberater gezogen: 7000 Seiten umfasst hier das Steuerrecht.
35
Buchstaben hat das längste im Duden verzeichnete Wort: Die Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung. Auf Platz zwei folgt die Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft. Das längste verwendete (aber nicht im Duden verzeichnete) Wort war bis vor kurzem das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz, welches im Juni 2013 allerdings abgeschafft wurde.
21
Prozent der deutschen Wörter sind aus anderen Sprachen entlehnt. Spitzenreiter ist das Lateinische mit 5,6 Prozent, darauf folgt das Griechische mit 4,2 Prozent. Aus dem Englischen stammen nur 3,7 Prozent der Wörter.
1,3
Prozent der Wörter in der deutschen Sprache können mit zwei Artikeln verwendet werden. Etwas weniger als 20 Wörter sind es, denen man sogar den weiblichen, männlichen oder sachlichen Artikel voranstellen kann. Meist hängt es von der Region ab, welcher Artikel verwendet wird: Wie beispielsweise der, das oder die Triangel. Aber auch Wörter, die je nach Artikel die Bedeutung wechseln wie: Die Band, das Band oder der Band. Dieses Wort hat sogar vier Pluralformen: (Musik-)Bands, (Familien-)Bande, (Haar-)Bänder sowie (Buch-)Bände.