Die Kunst des „Sowohl als auch“
9 Sehenswürdigkeiten in Japan, die Sie unbedingt gesehen haben müssen
Uralte Tradition, modernste Technik, äußerste Höflichkeit, verrückteste Popkultur, Anime, Geishas, Automaten, Leuchtreklame. Uns schießen zig Bilder ins Bewusstsein, wenn wir Japan hören. Trotzdem ist uns das Land fremd. Denn alle diese Bilder scheinen nicht vereinbar zu sein, widersprüchlich gar. Und genau das ist Japan: Die Kunst des „Sowohl als auch“.
Vor der Ostküste Asiens im Ostchinesischen Meer liegt Japan, ein Inselstaat, der sich auf vier Hauptinseln und einige kleinere verteilt. Über 1000 Sehenswürdigkeiten hält Japan bereit und ist dabei zum Glück fast überall touristisch erschlossen. In jedem großen oder kleinen Ort gibt es – meist direkt am Bahnhof – eine Touristeninformation, wo man kostenlos Stadtpläne, U-Bahnfahrpläne und Informationen auf Englisch bekommt. Wir haben für Sie die wichtigsten Städte mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufgelistet. Tauchen Sie ein in das Land der herrlichen Widersprüche!
1) Tokio
Mit knapp 9 Millionen Einwohnern ist Tokio das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zentrum Japans – und natürlich Hauptstadt. Hier wohnen Tradition und Popkultur Tür an Tür. Besuchen Sie die jahrhundertealten Tempel und die typischen Karaokebars, sehen Sie die Auktionen auf dem berühmten Fischmarkt Tsukiji und schlendern Sie unter Kirschbäumen am Fluss Sumida. Unbedingt müssen Sie den buddhistischen Sensō-ji-Tempel sehen, Tokios ältesten und bedeutendsten Tempel, der 942 gebaut wurde und der Gottheit Kannon geweiht ist. Und den Meji-Schrein, der dem tennō Meji gewidmet ist, der zu Ende des 19. Jahrhunderts herrschte und das Ende der Samurai-Macht sowie die Öffnung Japans zum Westen einl utete. Auch heute noch ist er eine der beliebtesten japanischen Kaiser, zu seinem Geburtstag am 3. November wird alljährlich ein fünftägiges Fest mit traditioneller Musik, Tanz, Spiel, Lyrik und Samurai-Künsten veranstaltet.
2) Kyoto
Die Stadt westlich von Tokio gilt als die Kulturhauptstadt Japans. Hier befinden sich 1600 buddhistische Tempel und etwa 400 Shinto-Schreine. Bis zum 19. Jahrhundert befand sich hier der Hofsitz des tennō . Eine der berümtesten Sehenswürdigkeiten ist der Goldene Pavillon – der Kinkaku-ji-Tempel, dessen Außenwände golden sind. Auch den Gion-Bezirk sollten sie bei Ihrem Besuch nicht auslassen. Er ist der bedeutendste der Geisha-Bezirke und das wichtigste Vergnügungsviertel mit Karaokebars, Restaurants und Cafés. Auch das Schloss Nijo ist unbedingt einen Besuch wert. 1601 erbaut, gehört es heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist vor allem bekannt für seine sogenannten Nachtigallböden, die so konstruiert wurden, dass sie leise quietschen, wenn jemand sie betritt. Nachtigall, ich hör‘ dir trapsen!
3) Nara
Im Süden Kyotos gelegen, kann diese mehr als jahrtausendalte Stadt bequem per Zug erreicht werden. Lange Zeit war Nara der Endpunkt der Seidenstraße und heute ist es noch immer ein bedeutendes Zentrum des Buddhismus.Eine ganze Reihe an Bauwerken, Tempeln und Schreinen stehen hier, die zum Weltkuturerbe erklärt wurden. Dazu gehörtzum Beispie der im 8. Jahrhundert gegründete Todaji-ji-Tempel, deren Buddha-Halle weltweit bekannt ist. Zum einen ist sie das größte Holzgebäude weltweit, zum anderen beherbergt sie die größte Buddha-Statue der Welt, den Daibutsu.
4) Himeji
Noch weiter südlich, fast schon an der Sudküste Japans, liegt Himeji, eine kleine Stadt, die wegen ihrer Samurai-Burg weltweit bekannt ist. Die Burg Himeji, die auch „Weißer Reiher“ genannt wird, war wegen ihrer Schönheit Drehort mehrerer Filme, darunter für den James-Bond-Film „Man lebt nur zweimal“ (1967). Im 17. Jahrhundert erbaut, besteht sie aus 83 Einzelgebäuden, die spiralförmig angeordnet sind. Sie wurde mit den damals modernsten Abwehrtechniken erbaut und galt als uneinnehmbar.
5) Nikko
140 Kilometer nördlich von Tokio liegt Nikko, eine kleine Stadt in den Bergen, die einige der prachtvollsten Schreine, wenn nicht die prachtvollsten Schreine überhaupt, beherbergt. Der Tosho-go-Schrein ist fast schon untypisch protzig, mit Schnitzereien, Verzierungen und Applikationen in bunten Farben – und vielleicht deswegen einer der bekanntesten Schreine Japans. Der Taiyuin-byo-Schrein ist dagegen eher elegant, mit seinen beiden Hauptgebäuden, dem Heiden mit seinen berühmten Löwenbildern und dem Honden, der einen vergoldeten Buddha-Altar beherbergt.
6) Osaka
Die Stadt Osaka ist die drittgrößte Stadt Japans und Hauptstadt eine der größten Metropolregionen der Welt. Mit ihrem Hafen ist sie seit jeher eines der wichtigsten Handelszentren Japans und vor allem bekannt für seine einzigartige Küche und die Burg Osaka, die bei der Vereinigung Japans im 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle spielte. Sie steht auf einem Quadratkilometer Grundfläche und hat acht Stockwerke. Eine Besonderheit Osakas ist der Rechtsverkehr, der hier selbst auf Rolltreppen gilt – im Gegensatz zu im ganzen Land ansonsten geltenden Linksverkehr.
7) Yokohama
Yokohama ist mit 3,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Japans und ebenfalls ein wichtiger Seehandelsplatz. International bekannt ist seine Chinatown, die die angesichts der Rivalität Japans und Chinas ungewöhnlich großechinesische Gemeinschaft beherbergt. Sehenswert ist auch der 296 Meter hohe Landmark Tower mit dem Sky Garden, einer Aussichtsplattform auf der 69. Etage. Unbedingt solte man hier auch das Seidenmuseum besuchen, das die Herstellung und Verarbeitung von Seide dokumentiert.
8) Ise
Die kleine Stadt Ise im Osten von Nara ist weltweit bekannt wegen des Ise-Schreins, dem woh bedeutendsten Schrein des Shintoismus, der neben dem Buddhismus wichtigsten religiösen Richtung in Japan, welche unzählige Gottheiten anbetet, die häufig Tierfiguren darstellen. Der Ise-Schrein, im Japanischen kurz jingu genannt, besteht eigentlich aus zwei Schreinen, dem äußeren, Geku, und dem inneren, Naiku. Letzterer ist der Göttin Amaterasu geweiht, die als Hauptgöttin des Shintoismus gilt und als Ahnin der kaiserlichen Familie. Der Naiku wurde vor ungefähr 2000 Jahren erbaut und ist heute Weltkulturerbe.
9) Sapporo
Vor allem bekannt als Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1972 ist die wichtigste Attraktion Sapporos, der größten Stadt der Nordinsel Hokkaido, der Wintersport. Jedes Jahr wird hier das Schneefest von Sapporo veranstaltet, dessen Hauptattraktion die Eisskulpturen sind, von denen einige bis zu zehn Meter hoch sind und traditionellerweise berühmte Bauwerke aus aller Welt darstellen.
Kennen Sie noch mehr Sehenswürdigkeiten, die ein unbedingtes Muss bei einem Japan-Besuch sind? Schreiben Sie uns!