george_orwell_cctvZu fiktiven Welten gehören häufig auch fiktive Sprachen, da die Sprache wie nichts anderes eine Kultur repräsentiert. In der Literatur finden wir viele Beispiele dafür – allen voran natürlich George Orwells „Newspeak“ oder „Neusprech“ aus seinem berühmten Werk „1984“. Neusprech ist ein Resultat einer Sprachpolitik, das den vielseitigen Austausch der Bevölkerung verhindern und durch eine Vereinfachung der Sprache die zwischenmenschliche Kommunikation kontrollieren wollte. Orwell verdeutlicht dadurch bildhaft die Bedeutung der Sprache für die Gesellschaft.

Im Bereich Science Fiction oder Fantasy finden wir häufig künstliche Sprachen. Einige von ihnen besitzen ein ausgeklügeltes System und sind vollständig erschlossen. Im Folgenden sollen zwei Beispiele vorgestellt werden – J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe und die klingonische Sprache aus Star Trek.

„Sprich – Freund – und tritt ein!“

J.R.R. Tolkien, Linguist und weltberühmter Autor der Herr der Ringe-Trilogie, hat Jahre damit verbracht, die Sprache der Elben, der Zwerge und der Menschen zu entwickeln – und die sogenannte Schwarze Sprache, die man als Inschrift im Einen Ring kennt. Ergänzend zur Sprache der Zwerge hat sich Tolkien übrigens ein ganzes Runenschriftsystem ausgedacht, das den germanischen Runen ähnlich ist. Wenn man in die Welt eintaucht, ist man fasziniert, wie vielseitig diese einzelnen Sprachen sind, zumal sie in allen möglichen Dialekten daherkommen.

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Quenya hat als Sprache seine eigene ausgeklügelte Geschichte – im Laufe der fiktiven Zeit hat sie viele Wandel durchlaufen. Sie wird von den Elben gesprochen und kommt im Buch hauptsächlich als Schriftsprache vor. Sie ist die bekannteste von Tolkien erdachte Sprache und lehnt sich stark an das Finnische an. Quenya wird von vielen Tolkien-Anhängern erlernt und in der Kommunikation bzw. in Rollenspielen verwendet. In Kursen kann man die Sprache lesen und sprechen lernen und es existieren gerade online viele Möglichkeiten, sich auf dieser Sprache auszutauschen.

Verengan Ha’DIbaH!

Ähnlich kultiviert wird auch die klingonische Sprache aus dem Star Trek-Universum, die auf Mark Okrand zurückgeht und Mitte der 1980er Jahre für die Star Trek Filme entwickelt wurde. Auch sie wird von vielen Anhängern gesprochen und bis heute von ihrem Schöpfer weiterentwickelt. Das KLI (Klingon Language Institute) betreibt eine eigene Webseite und informiert über Ergänzungen.

Klingonisch zeichnet sich durch seine schroffe Aussprache aus – immerhin handelt es sich bei den Sprechern um ein Kriegervolk, die keinen freundlichen Umgangston miteinander pflegen. Die Schriftsprache mutet kantig an und erinnert an Runen. Grundlage der Sprache ist Okrands Werk „The Klingon Dictionary“ aber im Netz finden sich zahlreiche Wörterbücher, informative Webseiten (wie die de KLI) oder Foren zur klingonischen Sprache, die man bei Interesse aufsuchen kann.

Kennt Ihr andere fiktive Sprachen? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

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