Geheimnisse der Teezeremonie

5 Dinge, die Sie über das japanische Teeritual wissen sollten 

Foto: Georges Seguin (Okki) via Wikipedia

Die japanische Teezeremonie ist weit mehr als nur ein „Kaffeekränzchen“ mit Tee. Bei dieser jahrtausendealten Tradition, handelt es sich um ein ganz besonderes Ritual, dem zugleich spirituelle als auch künstlerische Bedeutung zukommt und dessen philosophische Grundlagen dem Zen nahestehen. Die Teezeremonie bietet den Teilnehmern die Möglichkeit zur inneren Einkehr. Unnötige äußere Reize werden vermieden, so dass die rituelle Zubereitung des Tees und die genauen  definierten Abläufe im Mittelpunkt stehen.

Wenn Sie die zu einer offiziellen Teezeremonie eingeladen werden, sollten Sie über den Ablauf und folgende Etikette informiert sein.

Wir haben 5 wichtige Punkte zusammengestellt, damit Sie bei Ihrer nächsten Reise nach Japan – ganz gleich ob geschäftlich oder privat – bestens vorbereitet sind.

1. Angemessene Kleidung

Wenn Sie eine Einladung erhalten, sollten Sie Ihren Gastgeber schon vorher nach der Kleiderordnung fragen. Ist westliche Kleidung erlaubt oder wird von den Teilnehmern erwartet, dass sie traditionelle japanische Gewänder tragen?

Falls reguläre westliche Kleidung erlaubt ist, sollten Sie aufreizende oder oder besonders auffällige Kleidung vermeiden. Bedenken Sie, dass es sich um ein besonderes Ritual mit spirituellem Charakter handelt. Es mag auch hilfreich sein Kleidung zu wählen, die nicht zu eng oder unbequem ist, da die Teilnehmer der Zeremonie auf dem Boden sitzen bzw. knieen.

Beachten Sie vor einer Teezeremonie auch, dass Uhren und Handschmuck wie Ringe immer abgelegt werden sollten.

2. Der Beginn 

Die Gäste einer Teezeremonie treffen werden in einem Wartebereich des Teehauses vom Gastgeber empfangen. In der Regel sind traditionelle Teehäuser von einem japanischen Garten umgeben. Schon hier ist es ratsam den Handlungen des Gastgebers und den der anderen Teilnehmer zu folgen. Bereitet der Gastgeber ein Wasserbecken mit Wasser vor, ist dies für die Reinigung von Händen und Mund gedacht. Erst nach der Reinigung, wird das Teehaus betreten. Dies geschieht auf den Knien, um Demut und Respekt auszudrücken. Symbolisch steht dieser Akt auch für das Ablegen aller sozialen Unterschiede.

Sobald die Gäste das Teehaus betreten werden leichte Speisen und Getränke gereicht. Erst wenn fünf Gongschläge ertönen, beginnt die eigentliche Teezeremonie.

3. Die Sitzordnung 

Beachten Sie bei einer Teezeremonie unbedingt, dass Sie sich nicht den ersten, zweiten oder letzen Sitzplatz belegen. Diese Plätze sind den Ehrengästen vorbehalten, die eine wichtige Rolle bei der Zeremonie spielen. Sie sorgen für den reibungslosen Ablauf der Zeremonie, indem Sie sich mit dem Gastgeber unterhalten und ihn oder sie  bei den Abläufen unsterstützen. Folgen Sie einfach den anderen Gästen der Zeremonie, um den richtigen Platz zu finden.

4. Die Zeremonie 

Die Abläufe der Zeremonie sind genau vorgeschrieben und sehr komplex. Der Gastgeber bereitet den Tee nach genauen Regeln zu und achtet dabei genau auf jeden Handgriffe bishin zu den Abständen der Gefäße. Falls erst ein dickerer Tee namens Koicha gereicht wird, folgt in den weiteren Runden der wässrigere Usucha. Während der Tee rumgereicht und getrunken wird herrscht gewönlich Schweigen. Erst im Anschluss unterhält man sich über die Teesorte und Teenamen.

5. Ruhe und Harmonie

Bei der Teezeremonie geht es vor allem um Ruhe und Harmonie. Nicht angebracht sind lautes Sprechen, hektische Bewegungen oder Gespräche über Politik. Ebenfalls unerwünscht ist jeglicher Klatsch und Tratsch. Gäste machen dem Gastgeber komplimente, die Konversation dient dem gemeinsamen Erleben von Freude und Frieden.

Fazit: Haben Sie nicht zu viel Angst vor möglichen Fehlern. Orientieren Sie sich an den anderen japanischen Teilnehmern und genießen Sie dieses wunderbare Ritual. 

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