Latein im digitalen Zeitalter?
7 Gründe, die für das Lernen von Latein sprechen
Ist Latein immer noch zeitgemäß, oder handelt es sich dabei lediglich um ein Relikt der „alten Schule“? Latein mag zwar „tot“ sein – zumindest wird es nicht mehr gesprochen – doch trotzdem lohnt sich ein Studium.
1. Latein – die Mutter der romanischen Sprachen
Latein wird oft als „die Mutter“ aller romanischen Sprachen bezeichnet. Aus ihr sind Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Rumänisch hervorgegangen. Lateinkenntnisse erleichtern das Lernen dieser Sprachen erheblich, da sowohl die Grammatik als auch das Vokabular viele Ähnlichkeiten aufweisen. Auch das Verstehen anderer europäischer Sprachen wie Englisch ist mit Lateinkenntnissen ein Kinderspiel.
2. Fremdwörter – kein Problem!
Mit Lateinkenntnissen werden viele kompliziert scheinende Fremdwörter leicht verständlich. Addition, Kommunikation, Invasion oder Detonation – wer Latein kann, muss nicht lange über die Bedeutung grübeln, sondern kann sie sich oft logisch herleiten. Besonders bei schwierigeren Fachtexten macht sich dieses Wissen positiv bemerkbar.
Fazit: Latein gibt das Werkzeug, Sprache und Inhalte besser zu verstehen.
3. Geschichte der Antike
Wer Latein lernt, lernt automatisch auch die Geschichte der Antike kennen. Diese Geschichtskenntnisse wieder geben ein besseres Verständnis von der Entwicklung Europas, der Herkunft von Traditionen, Symbolen, Kunst und Redewendungen. Ganz gleich ob Literatur, Philosophie oder Mythologie des Altertums – diese sind eine wichtige Voraussetzung, um die europäische Literatur wirklich verstehen und deuten zu können.
Fazit: Die Kenntnis von Latein trägt zum Allgemeinwissen
4. Verbesserte Lesekompetenz
Das Lesen und Übersetzen von lateinischen Texten verlangt ein hohes Maß an Konzentration und Genauigkeit. Daher wird die Lesekompetenz (vor allem bei Schülern) trainiert und verbessert. Diese Fähigkeit ist natürlich auch hilfreich, wenn es darum geht andere Sprachen zu lernen. Der geübte Lateiner geht mit einstudierter Präzision an Texte heran, arbeitet strukturiert und hat in der Regel einen gut ausgebildeten Wortschatz.
5. Grammatik, ein Kinderspiel
Lerner von Latein müssen sich intensiv mit Grammatik und Satzstrukturen auseinandersetzen. Dadurch werden nicht nur die grammatikalischen Begriffe gelernt, sondern es entsteht auch ein Bewusstsein für den Aufbau von Sprachen. Dieses Verständnis gepaart mit der Übung machen das Lernen von anderen Sprachen deutlich leichter.
6. Antike Originaltexte verstehen
Lateinkenntnisse ermöglichen es, antike Originaltexte zu lesen und zu verstehen. Aber gibt dafür nicht Übersetzungen, könnte jemand fragen. Die lateinischen Texte – das weiß jeder Lateiner – sind oft sehr komplex und bieten vielfältige Deutungsmöglichkeiten. Eine Übersetzung ist daher immer subjektiv und kann den Sinn eines Textes sogar stark verändern. Wenn es um die Auswertung historischer Quellen geht, bietet der Originaltext also die Möglichkeit, völlig neuen Erkenntnissen zu einem Thema zu finden.
7. Ein Vorteil bei verschiedenen Studiengängen
Bei einigen Studiengängen können Lateinkenntnisse von Vorteil sein. So müssen Studenten von Medizin oder Theologie auch Lateinkenntnisse mitbringen. Doch auch bei anderen Fächern sind Kenntnisse aus oben genannten Gründen hilfreich: Sie erleichtern das Verstehen von Fachvokabular und ermöglichen das Lesen von Originalquellen.
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