Mate, Che und Fußball

Alles, was Sie vor dem WM-Finale über die Argentinier wissen müssen

Nun steht es also fest: Wie 1986 und 1990 auch, treten wir in dieser WM im Finale wieder gegen Argentinien an.

Da stellt sich die Frage: Argentinien, was ist das eigentlich?Ein Land voller Rinder und Messis? Eine Nation des Tango und des Fußballs? Aus eigener Lebenserfahrung haben wir für Sie die typischsten Seiten Argentiniens zusammengestellt, damit Sie auch wissen, gegen wen wir da am Sonntag eigentlich antreten.

1.)    Che, sos un boludo!

In Argentinien wird Spanisch gesprochen. Aber das argentinische Spanisch kommt selbst den Spaniern spanisch vor. Nicht nur, dass es hier wie in allen anderen spanischsprachigen lateinamerikanischen Ländern keine 2. Person Plural gibt – also kein vosotros, stattdessen die 3. Person Plural gebraucht wird, ustedes – auch ist die 2. Person Singular komplett anders als in jedem anderen spanischsprachigen Land der Welt. Statt tu eres (du bist) heißt es vos sos. Auch ansonsten sind die Sprachgewohneiten der Argentinier eher gewöhnungsbedürftig. Vor allem das ständige Fluchen klingt in deutschen ungeübten Ohren fast brutal, denn da wird schon mal der beste Freund mit Schimpfwörtern belegt, die in unseren Gefilden das Ende einer Freundschaft bedeuten würden. In Argentinien ist das liebevoll gemeint und gehört zu einer ordentlichen Freundschaft dazu.

2.)    Futbol, argentinischer Nationalsport  

In Argentinien ist die kann. Im Gegensatz zu Deutschland, wo jeder sein separates Steak auf den Teller bekommt, werden in Argentinien enorme Fleischstücke oder auch schon mal ein ganzes Spanferkel gegrillt. Häufig bekommt man dann nur eine Gabel mit einem Bissen in die Hand, die nach dem Verzehr wieder eingesammelt und mit neuen „Fleischcanapées“ wieder ausgeteilt wird, bis alle satt sind. Selbstverständlich werden Asados von reichlich Wein und Fernet begleitet.

3.)    Fernet Coca, Nationalgetränk

Was in Deutschland das Bier ist, ist in Argentinien der Fernet mit Coca Cola. Das Nationalgetränk schlechthin, das jedem Auswärtigen vorkommt wie Medizin. Und das ist es auch – für die Seele. Wenn man dem ersten Drang nach Ausspucken widerstanden hat, erfährt man seine belebende und anregende Wirkung, die einen die ganze Fußballnacht hindurch fit hält. Und am nächsten Morgen keinerlei Katererscheinungen zeigt.

4.)    Das argentinische Grillen: Asado

Wenn die Deutschen die Supergriller sind, dann sind die Argentinier die Übersupergriller. Nur heißt es dort nicht Grillen, sondern Asado („gegrillt“ oder „gebraten“). Mehr als eine Mahlzeit ist es hier ein soziales Ereignis, das sich schon mal über einen gesamten Tag hinziehen kann. Im Gegensatz zu Deutschland, wo jeder sein separates Steak auf den Teller bekommt, werden in Argentinien enorme Fleischstücke oder auch schon mal ein ganzes Spanferkel gegrillt. Häufig bekommt man dann nur eine Gabel mit einem Bissen in die Hand, die nach dem Verzehr wieder eingesammelt und mit neuen „Fleischcanapées“ wieder ausgeteilt wird, bis alle satt sind. Selbstverständlich werden Asados von reichlich Wein und Fernet begleitet.

5.)    Das schönste Ritual der Welt: Mate

Mittlerweile hat es der Mate als  Club-Mate auch nach Europa geschafft, doch  dieses Lieblingsgetränk der Informatiker hat rein gar nichts mit dem Originalgetränk zu tun. Richtig Mate trinken können eben nur die Argentinier – und die Uruguayer natürlich. Dabei ist Mate nicht bloß ein Getränk. Mate ist ein gesellschaftliches Ritual. Der Mate ist eigentlich die Bezeichnung für den Becher, das Kraut, das in den Becher gefüllt wird, nennt man yerba. Der Becher, aus dem heimischen Kürbis, der calabaza, hergestellt,  wird dann mit heißem – im Sommer und vor allem im heißen Norden auch mit kaltem – Wasser gefüllt und herumgereicht. Jeder trinkt den Becher leer und gibt ihn dann wieder an denjenigen zurück, der den Mate serviert, den cebador. Achtung: nicht gracias sagen, jedenfalls nicht, wenn Sie noch einen Mate serviert bekommen möchten, denn das bedeutet, dass Sie genug haben. Das Ritual des Mate-Trinkens ist eine Kunst, die die Argentinier schon von klein auf lernen, und eines der schönsten und kommunikativsten Rituale überhaupt.

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