Sprachen lernen zum Nulltarif
Zwar können Sie keinen Sprachkurs ersetzen, als Ergänzung sind Apps jedoch perfekt: Im Internet finden sich zahlreiche kostenlose Helferlein, die einem das Sprache lernen erleichtern. Wir haben Sie für euch getestet und stellen heute Memrise vor, einen virtuelle Karteikasten zum Lernen neuer Vokabeln.
Memrise wurde von Greg Detre (ein Neurowissenschaftler der weltbekannten Princeton-Universität) und Edward Cooke (britischer Gedächtnissportler) erfunden; sie wurden mehrfach für ihr Konzept ausgezeichnet. Für jede Sprache bietet Memrise zahlreiche Lerneinheiten: Beispielsweise für die am häufigsten benutzen Verben, Redewendungen oder Begriffe zu bestimmten Themen. Entweder man nutzt von anderen Nutzern erstellten Kurse oder man legt selbst einen an.
Dabei macht sich Memrise das Karteikarten-Prinzip zunutze und überführt es in das digitale Zeitalter: Für jeden Begriff existiert eine virtuelle Karteikarte (Flash Card). Das jeweilige Wort kann man mit einem Merkbild oder einen Merksatz verknüpfen: Gefällt einem keine der vorgeschlagenen Eselsbrücken, kann man in Sekundenschnelle selbst eine erstellen. Das ganze funktioniert nach dem Prinzip der Schlüsselwort-Methode, die ich euch bereits empfohlen habe, weil sie besonders effektiv beim Lernen neuer Vokabeln hilft. Hier seht ihr ein Beispiel, das ich selbst erstellt habe. Es geht um das spanische Verb quedar, zu Deutsch: bleiben. Der Merksatz lautet aus dem Englischen übersetzt: Cheddar bleibt lange gut.
Das Lernen teilt sich in zwei Schritte. Beim Planting (also pflanzen) lernt man neue Begriffe. Wie viele das pro Einheit sind, kann man selbst bestimmen. Beim anschließenden Watering (bewässern) werden die Vokabeln durch wiederholte Abfrage im Gedächtnis verankert. Der Schwierigkeitsgrad steigt dabei stets an; Begriffe, die man sich erstmal nicht erinnern kann, kommen häufiger dran. Die Begriffe Planting und Watering werden verwendet, weil man sich bei Memrise einen kleinen virtuellen Garten anlegen kann, denn man (indem man lernt) hegen und pflegen muss, um ihn nicht verkümmern zu lassen. Dadurch bekommt das ganze spielerischen Charakter.
Memrise bietet Lerneinheiten sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Grundsätzlich eignet sich Memrise für alles, was man auswendig lernen muss, so gibt es Kurse nicht nur für Fremdprachen, sondern auch zu Themen wie Kunstgeschichte, Geographie oder Anatomie. Um das volle Angebot nutzen zu können, sollte man allerdings des Englischen mächtig sein, da (noch) wenige Kurse in anderen Sprachen angeboten werden.
Der große Vorteil von Memrise: Es ist überhaupt nicht anstrengend und fühlt sich nicht nach lernen an. Man hat eher das Gefühl, sich mit einem Online-Spiel ein wenig die Zeit zu vertreiben. Allerdings kann das auf Dauer ganz schön monoton werden, weshalb die ideale Dosis bei etwa 15 – 20 Minuten täglich liegt. Zum Grammatik lernen eignet sich Memrise übrigens nicht.
Memrise ist ein tolles Tool, mit dem man schnell und effektiv Vokabeln lernen kann. Weil es einen spielerischen Charakter hat und nicht anstrengend ist, eignet es sich für kurzes Lernen zwischendurch. Dank der dazugehörigen App (für Android und iOS) lässt sich Memrise auch unterwegs nutzen.