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Warum Sprache uns intelligent macht
Dass es einen Zusammenhang zwischen der Eltern-Kind-Kommunikation und den späteren Sprachkompetenzen des Kindes gibt, wissen wir schon lange. Aber nicht nur das: Die Art und Weise, wie Eltern mit ihrem Kind sprechen, hat einen erheblichen Einfluss auf die Intelligenz des Kindes, auf seine Bildungserfolge und auf seine Fähigkeiten, Fremdsprachen zu lernen. Wir erklären Ihnen, was Sie wissen müssen, um aus Ihrem Kind einen kleinen Einstein zu machen:
1) Die Menge zählt
Forscher fanden schon vor Jahren heraus, dass die Menge der Wörter, die Eltern im Umgang mit ihren Kindern in ihren ersten drei Lebensjahren gebrauchen, entscheidend ist für deren Sprachfähigkeiten, Wortschatz und IQ im späteren Leben. Die beiden Sprachforscher Betty Hart und Todd Risley fanden dies heraus, indem sie über Jahre hinweg die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern verschiedener sozioökonomischer Herkunft verfolgten. Neuere Studien ergeben, dass schon bei nur 18 Monate alten Babies ein Unterschied in ihren Sprachfähigkeiten festgestellt werden kann, je nachdem, ob ihre Eltern viel oder wenig mit ihnen sprachen. Wichtig dabei ist allerdings nicht die Wortmenge, die Kinder passiv erleben, also beim Zuhören von Unterhaltungen Erwachsener oder beim Fernseh schauen, sondern das, was Mama und Papa direkt zu ihnen sagen.
2) Quantität vs. Qualität
Hart und Risley machten auch eine andere interessante Entdeckung: Kinder, die mehr positives Feedback erhalten, hatten ab dem Alter von drei Jahren die besten Sprachfähigkeiten. Ausgehend von dieses Erkenntnissen fand die Sprachforscherin Meredith Rowe heraus, dass bei Kleinkindern zwischen 12 und 24 Monaten die Menge an gesprochenen Worten am wichtigsten ist, zwischen 24 und 36 Monaten hingegen die Qualität, also die Menge an anspruchsvollen Worten. Vorschulkinder profitieren am meisten von Unterhaltungen, Erklärungen und Erzählungen, die sich in der Vergangenheit oder in der Zukunft abspielen. Von der Größe des Wortschatzes eines Kindergartenkindes ausgehend können dessen spätere Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten vorhergesagt werden.
3) Die Macht der Unterhaltung
Kinder, die eifrig mit ihren Eltern und Erziehern reden, kennen mit drei Jahren mehr Farben, Buchstaben und Formen als solche Kinder, die in ihren ersten Lebensjahren weniger sprachen. Dabei spielt auch das Thema der Unterhaltungen eine wichtige Rolle. Sie werden Ihr Kind kaum fesseln können, wenn Sie ihm von Ihren eigenen Interessen erzählen. Wenn Sie erreichen wollen, dass es Ihre Worte aufnimmt, reden Sie von Dingen, die Ihr Kind interessiert, von seinen Spielzeugen, Spielkameraden oder Lieblingsbüchern. Erfinden Sie zum Beispiel kleine Geschichten, in denen seine Kuscheltiere vorkommen, so regen Sie außerdem seine Fantasie und Neugierde an.
Wie wichtig das ist, zeigen auch Ergebnisse der Hirnforschung: Kinder mit einem hohen Konversationsgrad haben einen signifikant größeren Sprachbereich im Gehirn als andere mit einem niedrigen Konversationsgrad. Außerdem hören letztere im Alter von drei Jahren drei Millionen Wörter (!) weniger als ihre beredten Altersgenossen. Damit sind auch ihre Fähigkeiten, neue Sprachen zu erlernen , vorbestimmt.
Damit aus Ihrem Kind ein Einstein oder doch wenigstens ein kleines Sprachgenie wird, gibt es nur eins: reden, reden, reden!