Überraschendes und vorhandenes Hilfsmittel
Ein wenig Allgemeinwissen, dass niemanden überraschen sollte, lautet wie folgt: Menschen, welche ein Instrument spielen, haben ein besseres und aufmerksameres Gehör. Soweit so gut. Was hat das mit Sprachen zu tun fragen Sie sich jetzt. In einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wurde von einer Studie an einer amerikanischen Universität berichtet, welche belegt, dass die kontinuierliche Verbesserung des Gehörsinns durch das Spielen eines Instrumentes ebenso zusätzliche kognitive Merkmale belebt. Im Alltag wissen sich somit Musiker besser akustische Informationen zuzuordnen und zu verarbeiten. Zu akustischen Informationen gehört selbstverständlich auch die Sprache. Ein Resultat zusammengefasst im Artikel bringt es genauer auf den Punkt.
So täten sich Musiker unter anderem leichter, die Tonstrukturen von Fremdsprachen zu erlernen und gesprochene Sprache aus Umgebungslärm herauszufiltern.
Dies sind interessante Ergebnisse der Studie und hilfreich für Sprachanfänger. Nicht nur steigt die Fähigkeit, sich phonetisch der Sprache besser nähern zu können, sondern ebenso ergibt sich ein Vorteil in den Anwendungssituation für Fremdsprachen. Ausländische Cafés oder Restaurants, gefüllt mit Leuten und Musik, stellen weniger Hindernisse für den geschulten Musiker dar. Vielleicht sind dies nicht für alle Leser überraschende Ergebnisse, da das Musizieren schon seit längerem mit höherer Intelligenz assoziiert wird, allerdings überzeugen diese Erkenntnisse auch mich, nochmal die alte Blockflöte aus der Kommode zu holen. Wer weiß, möglicherweise helfen die ein oder anderen Tonleitern ja umgehend beim nächsten Diktat oder Gespräch im Pub.