Was Hänschen nicht lernt… lernt Hans erst recht!
„Kinder lernen Sprachen viel leichter und schneller als Erwachsene.“ oder „Erwachsene müssen viel mehr büffeln und mehr Kraft investieren, wenn sie eine Zweitsprache erwerben wollen“… Dies sind Sätze, die einem oftmals entgegen geschmettert werden, wenn man sein Umfeld davon in Kenntnis setzt, dass man eine neue Fremdsprache erlernen möchte. Diese Annahmen sind weit verbreitet und entmutigen viele Sprachenthusiasten.
Doch was ist dran an diesen Aussagen?
Tatsächlich ist es so, dass Kinder (abgesehen von der Aussprache) nicht leichter oder schneller lernen – sie lernen einfach anders. Sie lernen intuitiv, während Erwachsene den Lernprozess viel bewusster wahrnehmen. Das liegt daran, dass er in einem anderen Hirnareal vonstattengeht. Und dadurch, dass wir uns des Prozesses bewusst sind, muss es uns zwangsläufig mühseliger vorkommen, oder?
Wir Erwachsene haben außerdem ganz andere Ansprüche an uns selbst als Kinder, denn ihr Vokabular ist beschränkter und auch in puncto Grammatik nehmen es ihre Altersgenossen auch nicht so genau. Untersuchungen haben gezeigt, dass Erwachsene ganz im Gegenteil recht gute kognitive Voraussetzungen haben, eine neue Fremdsprache zu erlernen – vorausgesetzt, ihre Hör- und Sehfähigkeiten sind gut ausgeprägt. Wenn nicht, wird es zwar schwieriger, aber nicht undenkbar.
Also hören Sie nicht auf althergebrachte Weisheiten und lassen Sie sich nicht entmutigen! Auch im Erwachsenenalter bringen Sie alle Voraussetzungen mit, die das erfolgreiche Fremdsprachenlernen benötigt.